Seit der Veröffentlichung meines Beitrags “Schwester Lüge, Bruder Schmerz” (FAZ vom 20.11.2010, Seite 35) werde ich von einigen Mit­gliedern der ehemaligen „Aktionsgruppe Banat“ und deren Mitstreitern in deutschen Publikationen verleumderisch angegriffen. Sogar von Prof. h.c. Dr. Peter Motzan, stellvertretender Direktor des IKGS an der LMU München, der mir in der Siebenbürgischen Zeitung-Online v. 04.12.2010 in seinem Beitrag “Ein Bericht des IM ‚Moga’ und seine Folgen” unterstellt, ich sei der IM „Moga“ gewesen und hätte ihm in dieser Eigenschaft geschadet. Meine Entgegnung, zu der mich die Redaktion aufgefordert hatte, wurde in der Siebenbürgischen Zeitung Online v. 08.12.2010 unter dem Titel “Wer war eigentlich IM ‚Moga’. Stellungnahme von Claus Stephani” publiziert.

Dazu siehe auch: Treibjagd.

So weitet sich jetzt diese bösartige Kampagne gegen mich immer mehr aus und es wird mir nun von Richard Wagner sogar angelastet, ich hätte von der Securitate für IM-Dienste Geld bekommen, wie z. B. in der rumänischen Tageszeitung Adevarul (Bukarest) v. 03.12.2010.

Der vermeintliche „Beweis“ für diese letzte schwere Anschuldigung, die auch im Internet verbreitet wurde, ist jedoch nichts anderes als der tendenziös in­terpretierte Antrag zur Bewilligung einer Geldsumme (betitelt „RAPORT“) eines Securitate-Offiziers, dessen Unterschrift sie trägt (s. Anlage, Origi­nal und Übersetzung). Sonst hat auf dem Papier niemand unterschrie­ben. Dieser „Raport“ wird nun hier widersinnig zu einer angeblichen „Quittung“ (rumänisch müsste das chitanţa heißen) umgedeutet. Dabei rechnet man offensichtlich damit, dass niemand genau nachprüft, ob die Behauptun­gen im Einzelnen so auch stimmen. Deshalb wird diese Unwahrheit nun auch in Deutschland kolportiert. (Dazu siehe: Zu Urteilssprüchen und Verboten.)

Anschuldigungen und bösartige Unterstellungen dieser Art weise ich entschieden zurück. Wie ich im Jahr 1961 zu dem mir aufgezwungenen IM-Namen „MOGA“  gekommen bin, jedoch 1963 schon erwiesenermaßen als „ungeeignet“ und „wegen Unaufrich­tigkeit“ von der „Mitarbeit ausgeschlossen“ worden war, habe ich in der FAZ vom 20.11.2010 beschrieben. Unter „MOGA“ wurde offenbar später eine andere Person geführt. Vielleicht waren es auch mehrere.

In diesem Stil und mit solchen Methoden kann Vergangenheit nicht aufgearbeitet werden. Denn das führt – wie man sieht – zu ge­hässigen Schlammschlachten. Dadurch aber wird die Chance einer ob­jektiven, vorurteilsfreien Bewältigung jener Zeit verspielt.

© Claus Stephani, 14.12.2010